Von Evernote zu Joplin - Eine Open-Source Notizverwaltung

Nachdem Evernote inzwischen in der kostenlosen Basic Variante immer weitere Beschränkungen eingeführt hat war es an der Zeit sich nach einer Alternative umzusehen. 59,99 € im Jahr die "Premium"-Version sind für eine Notizanwendung zu teuer. Wenn man nicht seine gesamten Notizen nicht manuell (einzeln) in ein neues Tool kopieren will, gestaltet sich der Wechsel allerdings alles andere als einfach. Da es nicht im Interesse von Evernote ist das man mit allen Notizen zu einen anderen Anbieter wechselt ist das transferieren bzw. das exportieren stark eingeschränkt. Eine ganz besondere art der Kundenbindung. Lediglich in der Desktop-Version ist ein Export im proprietären Enex-Format möglich. Der von Microsoft angebotene Importer für One Note führte bei mir zu kaputten und unbrauchbaren Notizen. Außerdem erscheint es nicht sinnvoll von einer proprietären Anwendung zu einer anderen zu wechseln. Je nachdem was Microsoft mit One Note in Zukunft vorhat kann es schnell passieren das für die Nutzung von One Note auch zur Kasse gebeten wird.

Mit Joplin existiert inzwischen eine brauchbare Alternative zu Evernote. Die Anwendung ist eindeutig von Evernote inspiriert und sieht dem Programm sehr ähnlich. Vor allem ermöglicht sie aber den direkten Import von Evernote-Notizen via Enex-Dateien. Dieser ist zwar auch nicht perfekt (es gehen einige Formatierungen verloren) aber wenigsten möglich. In Joplin speichert seine Notizen und To-Do im Markdown-Format. Es können Bilder eingebettet werden und Notizen in unterschiedlichen Kategorien abgelegt werden. Durch die integrierte Suche ist es einfach möglich seine Notizen wieder zu finden. Es existieren auch Clipboard-Plug-ins für Chrome und Firefox die es ermöglichen komplette Websites als Notiz zu speichern. Notizen werden auch in Markdown geschrieben. Es existiert kein WYSIWYG-Texteditor. Da es sich bei Joplin um eine kostenlose Open-Source Anwendungen handelt muss man sich selbst um die Speicherung seiner Notizen kümmern. Dafür können unterschiedliche Cloud-Dienste wie Nextcloud, Dropbox oder OneDrive verwendet werden. Durch die Nutzung von NextCloud oder WebDav kann man seine Notizen auch komplett selbst verwalten. Joplin erstellt beim gewählten Cloud-Service einen Ordner den es zur Synchronisierung zwischen mehreren Geräten nutzt. Natürlich kann Joplin auch komplett offline genutzt werden. Joplin hat Anwendungen für Windows, MacOS, Linux, Android und IOS. Für Anwender die bereits über einen bezahlten oder selbstgehosteten Sync-Dienst verfügen ist Joplin eine gute alternative zu Evernote, One Note und Google Notizen auch wenn es nicht mit deren ausgefeilten Design und Funktionsumfang mithalten kann.

PICO-8

Bei PICO-8 handelt es sich um eine sogenannte "Fantasy Console". Das sind erfundene Konsolen die sich meist an Konsolen in die 8 - 16 Bit Zeit orientieren. Sie ermöglichen das einfache erstellen von eigenen Spielen und richten sich deswegen alle Interessierten denen das Programmieren für echte Konsolen der 8-16 Bit Ära zu aufwendig ist, die aber dennoch etwas vergleichbares erstellen wollen. PICO-8 war eine der ersten dieser "Fantasy Console" und kostet momentan 14.99 $ und ist für Windows, Linux und MacOs verfügbar. Dabei Limitiert PICO-8 Absichtlich die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. So hat PICO-8 eine Auflösung von nur 128x128 Pixeln bei 16 Farben. Der Zeichensatz kennt nur Großbuchstaben. Durch diese Einschränkung ist es für Programmierer aber einfacher eigene Projekte umzusetzen, da man sich besser auf die Grundlegende Spielmechanik konzentrieren kann. PICO-8 ist Emulator und Editor in einem. Wenn man das PICO-8 Programm startet sieht man zuerst eine Startsequenz die an das Booten eines DOS-PCs oder eines Commodore erinnert. Man findet sich danach auf der PICO-8 Konsole wieder. Über diese Konsole kann der Integrierte Appstore gestartet werden oder es kann direkt einen neues Spiel programmiert werden. Über das drücken der Escape-Taste wird die integrierte IDE gestartet. Hier können Code, Grafik und Sounds erstellt bzw. geschrieben werden. So sind ein kleines Grafikprogramm, ein Tile-Editor als auch ein Sound-Editor bereits eingebaut. Spiele für PICO-8 werden in Lua geschrieben und können als virtuelle Cartridge über den integrierten Appstore veröffentlicht werden. Dabei sind alle Kreationen kostenlos und Open-Source. Auch bei über den Appstore geladenen Spielen ist es jederzeit möglich über die Escape-Taste in den Editor-Modus zu wechsel um z.B. Änderungen vorzunehmen oder zu untersuchen wie etwas implementiert ist.

Alternativ zum Appstore können die Virtuellen-Cartridges lokal auch als P8-Datei gespeichert werden. Elegant ist die Möglichkeit Spiele als PNG-Bild zu exportieren. Dabei handelt es ich um ein normales Bild das ein definiertes Logo oder Vorschaubild zeigt. Der eigentliche Programmcode wird in den Metadaten der PNG-Datei gespeichert und kann über die PICO-8-Runtime geladen und gespielt werden.

Die Idee hinter PICO-8 ist wirklich gut. Leider verderben die Einschränkungen des Editor-Modus den Spaß. Auch dieser läuft einer Auflösung von nur 128x128 Pixeln. Dadurch können nie mehr als ein paar Zeilen Code angezeigt werden. Beim Umsetzen etwas größerer Projekte stört das extrem. Natürlich ist auch möglich externe Editoren zu verwenden, allerdings verliert man dadurch das schnelle Testen von Codeänderungen und anderen Integrierten Tools. Nach jeder Codeänderung muss das Programm in PICO-8 neu geladen.

Reines spielen der PICO-8-Cartridges ist auch kostenlos über den Browser möglich. Allerdings können dann keine Änderungen vorgenommen werden und es ist auch nicht möglich den Code einzusehen oder gar neue Spiele zu erstellen.

PICO-8 ist eine interessante Spielerei um erste Spiele-Ideen auszuprobieren. Besonders "Nicht-Programmierer" werden darüber einfach an das Thema herangeführt. Falls man allerdings schon Erfahrung mit dem Programmieren hat und ausgewachsene IDEs kennt wird man sich schwer mit der integrierten 128x128-IDE von PICO-8 tun. Ihnen kann ich z.B das freie LÖVE Game-Engine empfehlen. Allerdings verliert man dadurch leider die intergiereten Tools von PICO-8. Mit Hilfe von PICOLOVE können PICO-8 Spiele zu LÖVE portiert werden. Nichtsdestotrotz wurden viele interessante und witzige kleine Spiele in PICO-8 programmiert. So ist z.B die erste Version des bekannten Spiels "Celest" bei einem Game-Jam auf dem PICO-8 programmiert worden.

Viele zusätzliche Links zu PICO-8 wurden unter awesome-PICO-8 zusammengetragen.

Inzwischen existieren mehrere teilweise auch kostenlose alternativen. Diese haben meist viele Komponenten von PICO-8 eins zu eins nachgebaut, verfügen aber nicht über die in Jahre gewachsene Community von PICO-8. Zu nennen sind hier: TIC-80, PV8, UnicornConsole und LIKO-12.

PureRef

PureRef ist ein kleines aber extrem praktisches Programm für Digital-Künstler. Mit PureRef kann man Inspirationen oder Referenzsammlungen für eine Grafik, ein 3D Model oder ein sonstiges Werk organisieren. Dafür können beliebige Bilder per drag and drop zu einer Sammlung hinzugefügt werden. Die Bilder können dabei in dem PureRef Canvas frei verschoben und skaliert werden. Es besteht die Möglichkeit Gruppen zu Bilden zu benennen und Bilder automatisch anzuordnen. Die Bedienung ist intuitiv und einfach zu erlernen. Das einzig ungewöhnliche ist das das Programmfenster mit gedrückter rechter Maustaste verschoben wird. Das Programm kann so konfiguriert werden das es immer im Vordergrund bleibt, was besonders beim arbeiten mit nur einem Monitor sehr praktisch ist. PureRef kann kostenlos unter www.pureref.com heruntergeladen werden (Spenden sind erwünscht). Es existieren Versionen für Windows, Mac und Linux.

Visual Studio Code mit Bash unter Windows nutzen

Artikel überholt: Die neue VS-Code-Konfiguration wird hier beschrieben

Wer Visual Studio Code unter Linux benutzt wird sich schnell an das Integrierte Terminal gewöhnt haben. Unter Windows steht zwar CMD oder die Powershell zu Verfügung, wer aber unter Linux Bash verwendet und sich nicht immer umgewöhnen will kann Bash über Cygwin auch unter Windows als internes Terminal in Visual Studio Code verwenden. Dafür sind folgende Schritte notwendig:

  1. Cygwin Installieren
    Durch Cygwin stehen viele im Linux Terminal verwendeten Programme auch unter Windows zur Verfügung. Cygwin kann einfach über einen Installer installiert werden. Will man nachträglich Programme zu Cygwin hinzufügen kann man dies über ein erneutes aufrufen des Installers tun. Eleganter direkt aus dem Cygwin Terminal heraus geht es mit apt-cyg. Durch den Aufruf von lynx -source rawgit.com/transcode-open/apt-cyg/master/apt-cyg > apt-cyg wird apt-cyg in das aktuelle Verzeichnis heruntergeladen. Für den Download der Datei wird Lynx verwendet. Dabei handelt es sich um einen Terminal-Browser. Lynx sollte in der Standartinstallation von Cygwin bereits installiert sein. Mit install apt-cyg /bin wird apt-cyg installiert. Die Installationsdatei kann nach der Installation über wieder mit dem Befehl rm apt-cyg gelöscht werden, da sie nicht mehr benötigt wird. Durch den Aufruf apt-cyg von wird das Manual angezeigt. Apt-cyg orientiert sich an apt-get, die meisten Befehle sind identisch.

  2. Chere installieren
    Mit apt-cyg install chere installiert man Chere. Über Chere kann ein Rechtsklick-Menü für Cygwin in den Windows Explorer eingebaut werden. Das ermöglicht es ein Terminal im aktuellen Ordner zu öffnen. Chere wird in der Visual Studio Code Konfiguration dafür verwendet um Bash automatisch im aktuell von Visual Studio Code geöffneten Projektordner aufzurufen, dadurch spart man sich das lästige navigieren zum Projektordner.

  3. Terminal konfiguriern
    Um Cygwin mit Bash unter Visual Studio Code zu nutzen muss folgende Konfiguration in der Settings-Datei vorgenommen werden. Die Settings können über das Menu Datei → Einstellungen → Einstellungen aufgerufen werden.

{
    "workbench.colorTheme": "Visual Studio Dark",
    "files.exclude": {
        "**/.git": true,
        "**/node_modules": true
    },
    "terminal.integrated.shell.windows": "C:\\\\Program Files\\\\Cygwin\\\\bin\\\\bash.exe",
    "terminal.integrated.shellArgs.windows": ["/bin/xhere", "/bin/bash"],
    "window.zoomLevel": 0
}

Nach einem Neustart von Visual Studio Code kann das integrierte Terminal über das Menü Anzeigen → Integriertes Terminal oder das Tastenkürzel CTL + ö genutzt werden.

Dolphin - GameCube und WII Emulator

Dolphin ist ein Emulator für GameCube und WII Spiele. Mit der neu erschienen Version 5.0 gab es zahlreiche Verbesserungen die zu einer genaueren und schnelleren Emulation führten. Dolphin ist OpenSource und für Windows, Linux und MacOS verfügbar. Des weiteren existieren auch Ports für Andorid welche aber zur zeit noch keine brauchbare Preformance liefern. Generell macht Dolphin erst ab einem Mittelkasse Gaming PC richtig spaß. Für eine flüssige Emulation in höheren Auflösungen sollte mindestens einen Core i5 verwendet werden. Auf einem NUC mit integrierter Grafik sind die meisten Spiele bei 720p gut spielbar. Mit einem Core i7 und einer Geforce GTX 980 sind alle Spiel in FULL-HD und bei 60 Frames/sec spielbar.

Generell ist die Emulation von GameCube Spielen inzwischen fast fehlerfrei möglich. Allerdings sind die meisten GC-Spiele noch für 4:3 Monitore ausgelegt was nicht einfach behoben werden kann. Zwar gibt es entsprechende Einstellungen in Dolphin, diese führen aber bei den meisten Spielen zu Clipping-Fehlern, so das man oft mit schwarzen Rändern vorlieb nehmen muss. Inzwischen existieren für einige Spiele inoffizielle Texture-Mods so das selbst alte GameCube spiele in hohen Auflösungen noch richtig gut aussehen.


Dolphin kann kostenlos unter dolphin-emu.org heruntergeladen werden.

Alle nachfolgenden Screenshots sind ohne Texture-Mods angefertigt worden.

Cmder - Die bessere Windows-Konsole

Cmder ist eine alternativer Konsolen-Emulator für Windows. Für Linux existieren zahlreiche solche Anwendungen wie z.B. das von Quake inspirierte Guake. Unter Windows ist das leider nicht der Fall, daher versucht Cmder diese Lücke zu schließen. In Cmder können unterschiedliche Konsolen wie z.B. CMD, PowerShell, Cygwin eingebunden werden. Die zahlreichen Optionen von Cmder können über ein Optionsmenü oder über eine Konfigurations-XML angepasst werden. Richtig konfiguriert sieht Cmder viel besser aus als die Windows-Standard-Konsole oder die bei Cygwin mitgelieferte Konsole. Cmder unterstützt mehrere parallel geöffnete Konsolen, welche übersichtlich in Tabs dargestellt werden. Es möglich Cmder auf Tastendruck vom oberen Bildschirmrand herunterfahren zu lassen. Die Tastenkombinationen können über die Optionen frei gewählt werden. Leider ist es nicht möglich die F12-Taste zu belegen, welche z.B. unter Linux die Standardtaste für das ausfahren der Guake-Konsole ist.

Cmder kann unter cmder.net kostenlos heruntergeladen werden.

Owncloud - Dropbox zum selber hosten

Mit Owncloud kann man seinen eigenen Daten-Synchronisations-Dienst betreiben. Dabei kann Owncloud von jedem selbst gehostet werden. Als Systemanforderungen gibt es nur PHP und Optional eine mySQL-Datenbank. Damit ist es theoretisch möglich Owncloud auch auf Shared-Webspace zu betreiben. Dadurch verliert man aber die Sicherheit das man nur selbst auf die Daten zugreifen kann. Owncloud wird von vielen Universitäten (z.B. Universität Koblenz) eingesetzt um ihren Studenten Zugriff auf geteilte Dateien zu ermöglichen. Große Cluster-Installationen von Owncloud sind also durchaus in der Lage mehrere tausend User mit einigen Terrabyte an Daten zu verwalten.

Owncloud ermöglicht den Datenzugriff über ein Webinterface, Webdav oder über native Clients für alle gängigen Betriebssysteme. Das Webinterface bietet Vorschaufunktionen für viele Dateitypen wie Bilder und PDFs. Die Nativen Clients spiegeln alle oder bestimmte Ordner auf Client und ermöglichen dadurch schnelleres Arbeiten. Auch kann so offline auf die Daten zugegriffen werden, ist der Client wider Online werden alle Änderungen wider mit dem Server synchronisiert.

Durch Plugins kann Owncloud um weitere Funktionen erweitert werden. So existieren Erweiterungen für Webmail, Kalender, Notizen, Online-Word-Processing, Streaming und vieles mehr. Plugins können meist komfortabel über das Administrationsinterface installiert werden. Eine vollständige Liste der aktuell verfügbaren Plugins findet man hier.

Am einfachsten kann Owncloud auf einem LAMP (Linux, Apache, mySQL, PHP) System eingerichtet werden, lauffähig ist es aber auch unter Windows und MacOS. Weitere Informationen zu Owncloud findet man unter owncloud.org.

HandBrake - Einfach Videos konvertieren

HandBrake ist ein OpenSource Video Transcoder. Durch seine übersichtliche Oberfläche ist er einfach zu bedienen, für die wichtigsten Geräte existieren "Presets" so das keine weiteren Einstellungen vorgenommen werden müssen. Das Encoding wird auf der CPU durchgeführt, beschleunigtes Encoding auf der Grafikkarte ist nicht vorgesehen. Durch Batch-Management können mit HandBrake auch große Video-Sammlungen konvertiert werden. Durch das Anlegen eigener "Presets" können auch ausgefallenere Anforderungen reproduzierbar umgesetzt werden.

Das Programm läuft unter Windows, Linux und MacOS und kann kostenlos unter handbrake.fr heruntergeladen werden.

Panamax: Docker Management für Menschen

Panmamax wird nicht mehr gepflegt. Der letzte Commit war vor ca. 10 Jahren (Stand 10.06.2024). Mit Caprover, Coolify oder auch Portainer existieren aber aktiv gepflegte Alternativen.

Panamax bietet über ein Webinterface die Möglichkeit Docker, Fleet und CoreOS zu managen. Es ermöglicht das Erstellen, Verwalten und Verteilen von Docker-Container.

Dabei ist es möglich Panamax auf eigener Hardware sowie in der Cloud auszuführen. Momentan werden Amazon, Google und Rackspae als Cloudanbieter unterstützt. Für erste Test ist auch schon ein einzelner Rechner ausreichend.

Panamax ist OpenSource und kann unter panamax.io bezogen werden. Installer existieren für Linux und MacOS. Eine manuelle Installation ist auch unter Windows möglich.

Update: Trotz mehrerer Versuche mit unterschiedlichen Versionen von VirtualBox und Vagrant (welche von Panamax benötigt werden) war ich nicht in der Lage Panamax unter Windows 10 lauffähig zu bekommen.