Gluon.js & Neutralino - Zwei Newcomer vordern Electron und NW.js heraus

Zwei Newcomer vorderen Electron und NW.js bei Erstellen von JavaScript-Desktopaplikationen heraus. Die beiden neuen Tools erzeugen weit kleinere Applikationen als die eingesessenen Konkurrenten. Anwendungen sind nur wenige MB und nicht mehrere Hundert MB groß. So liefern beide keine Chrome-Runtime mit. Dadurch lässt sich schon ca. 60 MB sparen. Gluon setzt einen bereits installierten Chrome oder Firefox voraus. Neutralino setzt auf die in dem jeweiligen Betriebssystem integrierte Browser-Technologien (z.B. gtk-webkit2 unter Linux). Es kann immer noch clientseitiges JavaScript ausgeführt werden, außerdem bieten beide die Möglichkeit ein Backend anzubinden. Diese Funktionalität ist für viele Anwendungsfälle ausreichend, oft wird wahrscheinlich überhaupt keine Backendfunktionalität benötigt, auch wenn solche Anwendungen dann auch als PWA umgesetzt werden könnten, bevorzugen es manche dennoch diese als Desktop-Anwendung zu vertreiben.

Neutralino

Neutralino verzichten auf eine Node.js Runtime. Es kann noch immer auf die integrierten APIs zugegriffen werden. Im Gegensatz zu Gluon stehen über die Neutralion API viele Desktop-Funktionen zur Verfügung. Deswegen kann oft auf ein Backend verzichtet werden. Dennoch kann über IPC/Websockets ein solches angebunden werden. Das Backend kann in beliebiger Technologie umgesetzt werden, solange diese Websockets unterstützt. Es existieren Beispiele für C++ und Node.js. Anwendungen können über das integrierte neu build Befehl für Windows, Linux und MacOS erstellt werden. Teilweise wird auch bereits ARM64 unterstützt.

Gluon

Gluon ist ein noch sehr neues Projekt. Dennoch hat es bereist sehr viel Aufmerksamkeit erzeugt. Als Backend könne Node, Deno oder Bun verwendet werden. Dabei wird die Anbindung an den Client wie bei Neutralino auch über IPC umgesetzt. Leider verfügt Gluon noch über kein integriertes "build"-Kommando. Beide Tools befinden sich momentan noch in einer frühen Entwicklungsphase und sind deswegen nicht für große Anwendungen geeignet. Auch haben sie das Problem, dass der Entwickler nicht weis, in welcher Umgebung seine Anwendung ausgeführt wird. Wer damit leben kann, sollte den beiden Tool auf jeden Fall einmal anschauen.

zx - Ein Werkzeug für einfachere Konsolen-Scripte in Node.js

Bash-Scripte sind schnell geschrieben, allerdings erschwert die gewöhnungsbedürftige Syntax es, komplexere Skripte zu schreiben. JavaScript ist eigentlich eine perfekte, um Scripte zu schreiben (was das Script im Namen ja bereits andeutet), aber die Verwendung der Node.js-Standardbibliothek ist leider nicht intuitiv. Das zx-Paket, das als Open-Source von Google bereitgestellt wird, stellt nützliche Wrapper für child_process bereit und liefert darüber hinaus einiges an sinvollen Funktionen.

zx kann über npm i -g zx global installiert werden, einzige Vorausetztung ist ein installiertes Node/NPM.

Hier ein einfaches Beispiel-Script:

#!/usr/bin/env zx
await $`cat package.json | grep name`

let branch = await $`git branch --show-current`
await $`dep deploy --branch=${branch}`

await Promise.all([
    $`sleep 1; echo 1`,
    $`sleep 2; echo 2`,
    $`sleep 3; echo 3`,
])

let name = 'foo bar'
await $`mkdir /tmp/${name}`

Es werden folgende Befehle bereitgestellt:
  • $ - Führt angegbenen Befehl über spawn aus
  • cd()
  • fetch()
  • question()
  • sleep() 
  • echo()
  • stdin()
  • within()
  • retry()
  • spinner()- Rendert einen Spinner/Ladeanimation auf der Konsole
  • chalk - Ermöglicht farbige Ausgaben auf der Konsole
  • fs 
  • os 
  • path 
  • glob
  • yaml - Ermöglicht das einlesen von YAML
  • minimist - Einfaches parsen von Argumenten
  • which 
  • filename 
  • dirname 
  • require()

Mehr zu zx unter github.com/google/zx

NPM-Pakete komfortabler aktuell halten

Mit den beiden Paketen npm-check und npm-check-updates gibt es zwei Tools, die es Entwicklern erleichtern Node.js und Java-/Type-Script Projekte aktuell zu halten. Beide Tools analysieren die package.json bzw. die package-log.json und listen mögliche Updates auf. Im interaktiven Modus können updates Pakete direkt ausgewählt und installiert werden.

Es empfiehlt sich Tools über npx auszuführen und nicht lokal/global zu installieren. Dadurch ist gewährleistet, dass immer die aktuellste Version verwendet wird.

npm-check im Interaktiven Modus:

npx npm-check -u 

npm-check-updates im Interaktiven Modus:

npx npm-check-updates --format group --interactive

npm-check bietet im interaktiven Modus (-u) eine detailliertere Darstellung der Pakete gefällt deswegen besser als npm-check-updates.

PrimeReact - Umfassende Componenten Biblothek für React

React Komponenten Libraries gibt es wie Sand am Meer. Leider fehlen ihnen meist komplexere Komponenten, wie man sie z. B. für Admin-Interfaces wünscht. Für solche Anwendungsfälle will man nicht immer das Rad neu erfinden. PrimeReact ist eine recht unbekannte Komponentenbibliothek von der Firma Prime, obwohl PrimeReact über sehr viele Komponenten verfügt. Diese Komponenten decken auch kompliziertere Falle ab. So gibt es z. B. eine DataTable mit Edit, Pagination und Filterfunktion oder einen Tree-View mit Drag-Drop Support. Bei den Standard-Formularkomponenten gibt es alle erdenklichen Varianten wie Multi-Select, Cascade-Select, Masked-Inputs, Color-Picker, DatePicker Chips. Es existieren auch Komponenten wie die PickList oder eine einfachere OrderList. Aber auch Diagramme sind in die Komponenten-Bibliothek vorhanden (unter anderem: Kuchen, Bar, Line, PolarArena). Durch dieses umfassende Komponenten-Angebot können die meisten Fälle abgedeckt werden, ohne auf zusätzliche Komponenten zurückgreifen zu müssen.

Alle Komponenten sind kostenlos unter der MIT-Lizenz veröffentlicht. Es gibt mehrere kostenlose Themes. Allerdings werden diese nur als CSS angeboten. Will man die zugrundeliegenden SASS-Files, die ein einfaches Anpassen des Designs ermöglichen, so wird man zur Kasse gebeten. Alternativ existiert auch ein ebenfalls kostenpflichtiger PrimeDesigner,mit dem rudimentäre Anpassungen vorgenommen werden können.

Vorteile

  • Viele Business-Komponenten, die anderswo Geld kosten oder die man sich irgendwo zusammensuchen oder selber bauen muss
  • Gute Dokumentation mit vielen Beispielen
  • Einheitliches Konzept über alle Komponenten
  • Die gleichen oder ähnliche Komponenten werden von Prime auch für andere Frameworks wie Vue und Angular angeboten. Dadurch kann auch über Technologie-Grenzen hinweg ein einheitliches Design umgesetzt werden.
  • Es existieren mit PrimeIcons und PrimeFlex noch weitere kostenlose Erweiterungen, mit denen Icons und Layouts umgesetzt werden können

Nachteile:

  • Anpassen des Designs nicht ohne weiteres möglich. Bzw. kostenpflichtig
  • Fast alle Design-Anpassungen an den Komponenten werden per CSS-Klassen umgesetzt. Das ist ungewöhnlich und teilweise auch unübersichtlich
  • Formular-Layouts sind Komplizert und ausladend.
  • Community könnte größer sein

Pico.css - Micro-CSS-Framework für semantisches HTML

Bei Pico.css handelt es sich um ein sehr kleines, responsive CSS-Framwork. Minified und gzipped ist es kleiner als 10 KB und bietet doch einheitliches Design und einen integrierten Darkmode für die meisten HTML-Elemente. Mit "für semantisches HTML" ist gemeint, dass Pico.css ohne grösstenteils ohne Klassen auskommt. Es werden HTML-Komponenten gestylt. Dadurch ist es nicht notwendig, sich für das Standard-Design spezielle Klassennamen einzuprägen. Für Komponenten wie Buttons werden aber dennoch Modified-Klassen wie .primary, .secondary, .contrast oder .outline angeboten. Deswegen bezeichnet sich Pico.css auch nicht komplett Klassenlos.

Natürlich ist es weiterhin möglich, eigene Klassen einzuführen und zu verwenden.

Durch seine Größe und einfache Verwendung ohne Build System ist Pico.css prädestiniert für das Stylen von auf Mikrocontrollern wie dem ESP8266 oder dem ESP32 gehosteten Webinterfaces.

NSIS - Nullsoft Scriptable Install System

Mit dem Open-Source-Tool NSIS lassen sich über Script-Dateien, Installer für Windows erstellen. Dabei gibt es unzählige Optionen und Anpassungsmöglichkeiten. Das Erstellen eines rudimentären Installers ist dadurch leider aufwändig. Hat man sich aber einmal alle benötigten Features zusammengesucht stehen die erstellten Installer kommerziellen Lösungen in nichts nach. NSIS wurde von den Machern von Winamp ins Leben gerufen und wird auch bei großen kommerziellen Produkten eingesetzt.

Nachfolgen ein Beispiel-Script zum Erstellen eines Installers:

!include "MUI2.nsh"

Name "ragersComicImporter"
OutFile "ragersComicImporter Setup.exe"

InstallDir "$PROGRAMFILES\ragersComicImporter"
RequestExecutionLevel admin
Unicode True


!define MUI_ABORTWARNING
!define MUI_ICON "..\public\icons\icon.ico"
!define MUI_HEADERIMAGE_RIGHT
!define MUI_WELCOMEFINISHPAGE_BITMAP "..\public\images\Wizard.bmp"

;Pages
!insertmacro MUI_PAGE_WELCOME
!insertmacro MUI_PAGE_LICENSE "..\LICENSES.md"
!insertmacro MUI_PAGE_DIRECTORY
!insertmacro MUI_PAGE_INSTFILES

!insertmacro MUI_LANGUAGE "English"

Section 
    SetOutPath $INSTDIR
    WriteUninstaller $INSTDIR\uninstaller.exe
    # File /r ..\dist\*
    File ..\dist\icon.ico

    CreateShortcut "$SMPROGRAMS\ragersComicImporter.lnk" "$INSTDIR\ragersComicImporter.exe" "$INSTDIR\icon.ico"
    CreateShortcut "$DESKTOP\ragersComicImporter.lnk" "$INSTDIR\ragersComicImporter.exe" "$INSTDIR\icon.ico"

    WriteRegStr HKLM "Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Uninstall\ragersComicImporter" \
                 "DisplayName" "ragersComicImporter"
    WriteRegStr HKLM "Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Uninstall\ragersComicImporter" \
                 "DisplayIcon" "$INSTDIR\icon.ico"
    WriteRegStr HKLM "Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Uninstall\ragersComicImporter" \
                 "Publisher" "ragerWorks"
    WriteRegStr HKLM "Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Uninstall\ragersComicImporter" \
                    "UninstallString" '"$INSTDIR\uninstaller.exe"'

SectionEnd

Section "uninstall"
    Delete "$INSTDIR\uninstaller.exe"
    Delete "$SMPROGRAMS\ragersComicImporter.lnk"
    Delete "$DESKTOP\ragersComicImporter.lnk"

    DeleteRegKey HKLM "Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Uninstall\ragersComicImporter"

    RMDir  /r $INSTDIR
SectionEnd

Tilt-Effekte mit tilt.js

Hallo Welt

Bei tilt.js handelt es sich um eine Java-Script-Bibliothek zum Erstellen von Tilt-Effekten. Diese können auf beliebige HTML-Elemente angewendet werden. Ursprünglich nur für jQuery gibt es inzwischen sowohl eine Vanilla.js als auch eine React-Variante. Mit dem Tilt-Effekten können überraschende Eyecatcher erstellt werden. Ein Beispiel ist über diesem Text zu sehen. Um den Effekt zu Aktiveren ist es notwendig mit der Maus über den Button "Hallo Welt" zu fahren.

React NodeGui

NodeGui und React NodeGui sind zwei neue Bindings von Node.js an Qt. React NodeGui setzt dabei auf NodeGui. Mit den beiden Bibliotheken können GUIs für Windows, Linux und MacOs erstellt werden. Man merkt an allen Enden das es sich noch um zwei sehr junge Bibliotheken handelt. Vor allem in React NodeGui sind nur Basics umgesetzt und es existieren nur wenige Komponenten. Die Dokumentation der Verfügbaren Komponenten zum momentanen Zeitpunkt teilweise nicht vorhandenen. Es ist zwar möglich Grids, Tabs oder Dialoge zu erstellen, allerdings existiert noch keinerlei Dokumentation. Bei meinen Tests bin ich auch auf einige Bugs gestoßen. So funktioniert das Auto-Refresh der GUI wärend der Entwicklung nicht zuverlässig und Teilweise ändern Komponenten grundlos ihre Größe, so wurden z. B. Tabs bei jedem Wechsel zu einer anderen Tab etwas größer.

In dem jetzigen Zustand kann man die beiden Bibliotheken für den produktive Einsatz empfehlen. Trotzdem handelt es sich um sehr interessante Projekte.

Da alles komplett im Node.js-Prozess läuft, gibt es keine problematischen Kontextwechsel zwischen Browser und Node-Runtime wie bei Elektron. Auch sind die von NodeGui bzw. React NodeGui erstellten Dist-Packages kleiner als die von Electron oder NW.js.

Weiterführende Informationen gibt es unter: nodegui.org und react.nodegui.org

Tailwind

Bei Tailwind handelt es sich um ein neues CSS-Framework, welches einen neuen Ansatz verfolgt. Tailwind stellt ein Set an CSS-Klassen zur Verfügung, die jeweils nur eine CSS-Eigenschaft festlegen. Ein Entwickler braucht keine eigenen CSS-Klassen bzw. eigenen CSS-Code schreiben. Das Styling erfolgt ausschließlich über das Setzen von Klassen. Nachfolgend ein Beispiel für einen Container mit zwei Buttons. Durch das zuweisen mehrer Klassen wird das Design des Buttons bestimmt. Der Ansatz von Tailwind ist dabei nur in Kombination mit einem Framework sinnvoll, das Komponenten unterstützt, da sonst viele Code-Duplikationen auftreten und das Design nicht mehr zentral geändert werden kann.

<div class="flex-auto flex space-x-3">
      <button class="flex items-center justify-center bg-black text-white" type="submit">Ok</button>
      <button class="flex items-center justify-center border border-gray-300" type="button">Cancel</button>
</div>

Tailwind funktioniert in der Mehrheit der Awendungsfälle. Es eignet sich gut, wenn keine Designer vorhanden sind und der Programmierer selbst das Design entwirft, da spezielle Anforderungen mit den vorhandenen Klassen oft nicht umsetzbar sind. Bei komplexeren Designs kann es leider schnell zu einer sehr langen Kette an CSS-Klassen kommen.

Tailwind kann über npm install tailwindcss installiert werden.

Weitere Informationen gibt es unter: tailwindcss.com

Next.js

Bei Next.js handelt es sich um ein React basiertes Framework von Vercel. Next.js bietet bereits "out of the box" viele Funktionen, die man sonst bei einem React Projekt manuell hinzufügen muss:

  • JS / Typescript Support
  • Datei basiertes Routing
  • SSR (Server Side Rendering)
  • Code Splitting
  • Image Optimierung
  • API Routes (keine zusätzlichen Abhängigkeiten benötigt)
  • Fast Refresh (kein Neuladen während der Entwicklung notwendig)

Es nimmt dem Entwickler viele Entscheidungen ab. So muss man Babel und Webpack nicht selbst konfigurieren kann aber dennoch eingreifen wenn es notwendig sein solle. Next.js ist kompatibel mit den meisten React.js Bibliotheken. Mit SWR steht Next.js eine mächtige Bibliotheken für Client-Side-Data-Fetching zur Seite. Weitere Informationen gibt es unter: nextjs.org